Empfindungen von Silkowern, die 1989 diesen Ort aufsuchten:
“Wir gingen von der ehemaligen Wummelschen Mühle durch den Wald und suchten den Friedhof. Nach unserem Empfinden hätten wir eigentlich schon längst die Stelle erreicht haben müssen, aber der Wald wollte
nicht aufhören. Plötzlich sagte Helmut: “Hier war es!” Ich konnte es zunächst gar nicht fassen, da ich unseren Friedhof mit niederen Bäumen und Büschen in Erinnerung hatte.
Da fanden wir den Rest einer zerschlagenen Grabplatte. Und dann entdeckten wir aufgebrochene Gräber, die inzwischen bereits wieder halb zugesandet waren. Nun
war auch ich überzeugt, daß Helmut recht hatte. Ich war erschüttert. An Hand von damals gepflanzten Bäumen an den Gräbern, die inzwischen hochgewachsen und verwildert sind, konnte Helmut die Ruhestätte seiner
Mutter und Schwester sowie von Heinz Bonin lokalisieren. Wir standen einige Minuten in Ergriffenheit, und unsere Gedanken gingen weit zurück. Dann entdeckten wir auch die Begrenzungsmauer des
Friedhofs, die ja aus aufgestapelten Feldsteinen bestanden hat. Sie war mit Gras zugewachsen und nur noch schwer zu erkennen.
Auch von dem zerstörten Anwesen des Landwirts Krause an der Lupow zeugen nur noch mit Gras bewachsene Hügel. Es war alles so still und friedlich, und nichts
erinnerte mehr an das Leid und die Grausamkeiten, die hier geschehen sind. Wie weise ist doch die Natur: Wenn man sie in Ruhe läßt, forstet sie sich selber auf und läßt über alles Gras wachsen... “
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