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Auszug aus dem Buch: “Der Landkreis Stolp in Pommern” - Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Von Karl-Heinz Pagel
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Schwerinshöhe (Wendisch Silkow)
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Im Landkreis Stolp gab es zwei Landgemeinden Silkow, die sich durch den Zusatz Deutsch und Wendisch voneinander unterschieden. Wendisch Silkow erhielt 1937 den Namen Schwerinshöhe. Es liegt nordöstlich
von Stolp auf dem rechten Lupowufer. Im Norden reichte ein Wiesental unmittelbar an den Ortsrand heran, im Süden Acker, während das östliche Lupowufer ein Waldstreifen säumte. Das Gut Schojow im Süden des
Gemeindegebietes war von Wald umgeben, doch nach Südwesten zu breitete sich eine endlose Ackerfläche aus bis hin zum Ortsteil Neuheit Schojow. Die Glowitzer Chaussee führte über Schwerinshöhe nach Zezenow.
Einige Angaben über die Gemeinde Schwerinshöhe aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:
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Im letzten Güteradreßbuch werden als Bauernhofbesitzer namentlich genannt:
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Karl Krause
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21 ha
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Richard Masch
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22 ha
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Leo Pigorsch
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24 ha
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Karl Schiewer
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23 ha
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Ernst Stielau
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30 ha
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Willi Wummel
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27 ha
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Nach Brüggemann hatte das Bandemersche Lehen Wendisch Silkow 1784 ein Vorwerk, einen Kossäten, auf der Feldmark des Dorfes eine Wassermühle, die sogenannte Schwarzmühle, und insgesamt fünfzehn
Feuerstellen. 1804 saß auf Wendisch Silkow ein von Jutrzenka. 1843 kaufte es E. von Stojentin für 40.000 Taler. Als weiterer Besitzer wird 1884/93 ein Leutnant von der Lühe angegeben und erst ab 1910 die gräfliche
Familie von Schwerin, die seit 1855 Schojow besaß.
Das 1929 eingemeindete Schojow ist der historischen Dorfform nach ein Angerdorf. Es war einst Rexinscher Lehnsbesitz. Die Hufenklassifikation von 1717 enthält die Eintragung:
Besitzer: Frantz Jürgen von Rexin. Bauer a 1/2 Lh.: 1. Michel Schlottoch, 2. Hanß Berendt, 3. Matthias Ronhack, 4. Frau von Rexin. Cossäthen: 1. Hanß Wulff, 2. Jürgen Pillas, 3. Jacob Grich.
Im Jahre 1763 ging Schojow auf den Generalmajor Wilhelm Sebastian von Belling über. Nach Brüggemann hatte es um 1784 ein Vorwerk, eine Wassermühle, sechs Bauern, eine Schmiede, einen Schulmeister, auf
der Feldmark des Dorfes eine Schäferei und insgesamt neunzehn Feuerstellen. 1804 besaß Schojow die Baronin von der Goltz, eine geborene Belling. 1855 kaufte es Gustav Graf von Schwerin für 72.000 Taler. Dann
übernahm es sein gleichnamiger Sohn Gustav, der 1937 verstarb, und in der dritten Generation Axel Graf von Schwerin, der noch vor seinem Vater 1929 verstorben ist. Als letzte Besitzerin des 883 ha großen Rittergutes
Schojow erscheint 1938 Margarete Gräfin von Schwerin. Das Gut bestand damals aus 571 ha Ackerland, 21 ha Wiesen, 54 ha Weiden, 205 ha Wald, 19 ha Unland, Hofraum und Wege und 12 ha Wasserfläche. Der Viehbestand
belief sich auf 48 Pferde, 220 Stück Rindvieh, 500 Schafe und 24 Schweine. Außer dem Gut gab es in Schwerinshöhe 50 landwirtschaftliche Betriebe, die sich wie folgt zusammensetzen:
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17 mit 0,5 bis unter 5 ha
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3 mit 5 bis unter 10 ha
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16 mit 10 bis unter 20 ha
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14 mit 20 bis unter 100 ha
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Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar lag mit 5,67 RM geringfügig unter dem Kreisdurchschnitt (5,95 RM).
Handel und Handwerk hatten sich in Schwerinshöhe erfreulich entwickelt. Es sind hier zu nennen: die Ländliche Spar- und Darlehenskasse Schwerinshöhe EGmbH, der Bäcker A. Dumjahn, der Fleischer Hermann Stielau, die Bahnhofsgaststätte Walter Bonin, die Gemischtwarenhandlung L. Klick, die Mühle Karl Bessel, Mühle und Sägewerk Willi Wummel, die Schmiede W. Nowack, der Schneider Karl Krause, der Schuhmacher K. Heratsch, die Spinnerei L. Much, der Stellmacher Gustav Meschke und die Tischlerei Hedwig Marzusch.
Das Elektrizitätswerk Schojow wurde vor dem ersten Weltkrieg von Graf Gustav von Schwerin-Schojow gebaut. Ein drei Kilometer langer Kanal, der weniger Gefälle als das Flußbett der Lupow hatte, machte es möglich, daß am Ende desselben das Wasser aus einer Höhe von etwa sechs Meter auf die Schaufelräder der Turbinen fallen konnte. Der Wasserbedarf aus dem Staubecken wurde durch Schleusen geregelt.
Schon im Jahre 1820 war die Kirchengemeinde Wendisch-Silkow gegründet worden. Da es aber an
einer Kirche fehlte, versammelte man sich zum Gottesdienst im Schulhaus oder in einer Scheune. Erst 1871 wurde mit dem Bau einer kleinen Kirche begonnen und diese 1879 eingeweiht. Im Jahre 1891 wurde in Wendisch Silkow ein Pfarrvikariat eingerichtet und 1899 die pfarramtliche Verbindung mit Groß Garde aufgehoben. Das kirchliche Leben der Gemeinde bewegte sich, von zeitweise unerheblich hervortretenden separatistischen Neigungen abgesehen, in ruhigen Bahnen. Seit 1891 haben in Wendisch Silkow als Pfarrvikare bzw. Pastoren gewirkt:
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Paul Gustav Adolf Vedder
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1891-1895
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Richard Franz Georg Wilhelm Brunnemann
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1895-1896
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Otto Emil Ludwig Max Karl Poetter
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1896-1908
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Richard Franz Georg Wilhelm Brunnemann
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1909-1918 ?
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Paul Gerhard
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1918-1929 ?
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Fritz Käding
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1929-1945
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Das Kirchspiel Schwerinshöhe hatte 1940 fünf eingepfarrte Ortschaften und insgesamt 1.580 Gemeindemitglieder. Eingepfarrt waren Alt Gutzmerow, Bandsechow, Liepen (Anm.: Entgegen den Ausführungen Pagels
war Liepen nicht im Kirchspiel Schwerinshöhe eingepfarrt), Neu Gutzmerow und Sorchow. Schwerinshöhe war patronatsfrei. Die Besetzung erfolgte nach dem Pfarrerwahlgesetz. Als Kirchspiel gehörte Schwerinshöhe zum
Kirchenkreis Stolp-Altstadt. Im Jahre 1925 hatte das Dorf zwei katholische Einwohner (0,3 v.H.). Alle anderen waren evangelisch.
Es gab 1932 in Schwerinshöhe zwei Volksschulen: eine dreistufige mit drei Klassen, zwei Lehrern und 76 Schulkindern und eine einstufige im Ortsteil Schojow mit
einem Lehrer und 31 Schulkindern. Lehrer waren Ernst Bergann und Paul Falk.
Die Bewohner von Schwerinshöhe wurden von dem schnellen Vormarsch der Russen überrascht. Am Morgen des 9. März 1945 gaben der Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Lebrecht Klick die Parole aus: “Rette
sich wer kann!”. Doch die Straßen waren völlig verstopft, so daß die Bewohner zurückblieben. Sie flohen in die nahen Wälder und versteckten sich dort. Als die Russen kamen, wurde die Brücke über die Lupow gesprengt,
jedoch nur teilweise zerstört. Schwerinshöhe wurde am 9. März, am frühen Vormittag, von russischer Reiterei und Fußtruppen besetzt. Sie kamen auf der Chaussee von Stolp über die Wummelsche Mühle. Es fielen nur
wenige Schüsse. Das Dorf war voll von Flüchtlingen aus Ost- und Westpreußen und Evakuierten aus Wanne-Eickel. Das südlich der Chaussee gelegene Vorwerk Schojow besetzten die Russen von Schwetzkow und Benzin her mit
Panzern und Infanterie. Außer dem alten Grafen von Schwerin sowie der Familie von Hammerstein, die in den Westen geflohen waren, sowie zwei Frauen mit Kindern befanden sich alle Bewohner im Ort. Dazu hatten auf dem
Gut 600 Flüchtlinge aus Ostpreußen und dem Kreis Rummelsburg Zuflucht gesucht. Die Gräfin Schwerin-Schojow wurde erschossen. Die Russen richteten im Dorf eine Kommandantur ein und machten den Spinnereibesitzer Leo
Much zum Bürgermeister. Pastor Käding konnte seine Arbeit fortsetzen und hat auch die Nachbargemeinden betreut. Im Sommer 1945 bemächtigten sich die Polen des Dorfes. Schwerinshöhe wurde dem polnischen Amt in Groß
Garde unterstellt. Wer sich nicht fügte, wurde in das in Neu Gutzmerow eingerichtete polnische Gefängnis gebracht, wo noch 1947 etwa 30 Personen eingesperrt waren. Am 2. September 1946 begann die Deportation der
Dorfbewohner mit dem Abtransport von drei Familien, und vor Weihnachten 1946 (Anm.: 7. Dezember 1946) erfolgte ein größerer Transport. Die Heimatortskartei Pommern hat später 291 vertriebene Dorfbewohner in
der Bundesrepublik Deutschland und 166 in der DDR ermittelt. Aus der deutschen Gemeinde Schwerinshöhe wurde das polnische Zelkowo.
Kriegs- und Vertreibungsverluste: 22 Gefallene, 15 Ziviltote und 38 Vermißte (ungeklärte Fälle).
Literatur: Grube, Friedrich: Die Lupow. In: Stolper Heimatblatt 1955, S. 179-180
Geneal. Handbuch, Gräfliche Häuser A, Band 1, 1952, S. 396-399
Ost-Dok. 1 Nr. 174, pag. 589-599
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Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen
aufgeschrieben von Paul Gerhard
Nach dem 1. Weltkrieg wurde in Wendisch-Silkow viel gebaut, besonders entlang der Chaussee.
Familie Grulich baute 1920-1921 ein Haus mit der Postagentur, weiter entstanden die Häuser Topel, Bäckerei Dumjahn, Schmidtke, Klick, Kalff, Schmiede Nowack,
Stielau, Spinnerei Much, Pigorsch, Musch, Heratsch, Wenzel, Wilhelm Pirr und andere. An der Kirche entstanden die Häuser von Pasch, Eick und Bolduan. Außerdem erneuerten Wilhelm Klick, Prillwitz und Karl Bernd ihre Bauernhöfe.
Die Chaussee, die zunächst nur aus Schotter mit Kies und Sand bestand und einen unbefestigten Sommerweg an einer Seite hatte, wurde in den zwanziger Jahren auf die ganze Straßenbreite befestigt und
asphaltiert.
Chaussee Richtung Stolp, rechts Anwesen Much, 1997
Chaussee Richtung Zezenow, links Anwesen Nowack, Stielau, Klick, 1997
Die Aufsiedlung des Gutes
Nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler im Januar 1933 wurden im Deutschen Reich Reformen in der Landwirtschaft durchgeführt, dabei wurden - meist unrentable - Güter aufgeteilt und in Bauernstellen
umgewandelt. Nach der “Blut- und Bodentheorie” sollten auf lebensfähigen Erbhöfen gesunde Familien auf eigenem Grund und Boden heranwachsen.
So wurde auch 1937 das Gut Wendisch-Silkow aufgesiedelt und das Land am 1. Oktober 1937 an die neuen Eigentümer übergeben. Folgende neue Vollbauernstellen mit je 80 - 120
Morgen Land entstanden: Ernst Kniebel, Ernst Nowack, Paul Gabbey und Leo Müller, der aus Sorchow zuzog. Das Restgut übernahm Familie Mielke.
Bei dieser Aufsiedlung kamen auch Handwerker- und Arbeiterfamilien durch Landzuteilung zu kleinen Siedlerstellen, heute würde man sie als “Nebenerwerbs-Siedlung” bezeichnen. Damals sprach man
von “Aussiedlerstellen”.
Auch wurden einige schon bestehende ältere Bauernhöfe durch Landzuteilung erweitert und zu lebensfähigen Erbhöfen abgerundet. Die Gutsbesitzerin Margarete Gräfin
von Schwerin behielt Gut Schojow, das nach dem allzu frühen Tode ihres Mannes Axel Graf von Schwerin von dem Verwalter Affolter weitergeführt wurde. In Wendisch-Silkow behielt sie das Grundstück mit dem
Inspektorhaus, einen Viertopp und die Gärtnerei, die sie an die Familie Lüdtke verpachtete. Nach der Aufsiedlung wurde die große Gutsscheune nicht mehr benötigt, sie wurde
abgebrochen und auf der Schäferei Schojow wieder aufgebaut.
Nach der Aufsiedlung 1937 hatten die Vollbauernstellen im allgemeinen 2 Arbeitspferde, etwa 6 Kühe und 15 Schweine, dazu zahlreiches Kleinvieh an Gänsen, Hühnern und Enten.
Die Ansiedler kamen im allgemeinen mit 1 Pferd aus und hielten sich auch weniger Vieh.
Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 9. März 1945 fand die Gräfin, wie viele Gutsbesitzer und viele andere leitende Persönlichkeiten aus Pommern, ein grausames
Ende. Rotarmisten erschossen Margarete Gräfin von Schwerin am 9. März im Schojower Gutspark.
Nach dieser Aufsiedlung am Ende des Jahres 1937 wurde der Ort Wendisch-Silkow in “Schwerinshöhe” umbenannt. Der Name erinnert an die Familie von Schwerin, die hier das
Gut seit 1884 in Besitz gehabt hatten. Im Dritten Reich wurden alle Ortsnamen, die an die ursprünglich dort ansäßigen Slawen, hier die Wenden, erinnerten, in deutsche Ortsnamen umbenannt.
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Christian Graf von Krockow beschreibt in seinem Buch “Die Reise nach Pommern” auch die ehemalige Bahnstrecke von Stolp nach Dargeröse, die über Wendisch-Silkow führte. Zur
Umbenennung Folgendes:
“(...) Wendisch-Silkow. Nein, so heißt das jetzt nicht mehr, sondern auf einmal: Schwerinshöhe. Warum, was hat man gegen das Wendische, aus dem wir doch herstammen? Was gegen die Endung auf -ow? Etwas
Fremdes, Unheimliches ist das, ein Berauben, ein Umlügen. Und im Auftrumpfen Panik. Jemand wurde vom Radierwahn befallen, nicht bloß hier.
Ist es gleich Wahn, so hat es wenigstens keine Methode. Die nächsten Stationen ruft der Schaffner noch immer als Neu-Gutzmerow und als Bandsechow aus. Es dämmert schon, und der dunkelnde Wald, in den
wir gleich eintauchen, ist der Wossek.
Jawohl, so sind hier die Namen, wer weiß woher und seit wann. Revekol heißt der Sagenberg zwischen Schmolsin und dem Garder See. Und unsere Wälder heißen: Lechow, Dombrow, Birk, Iserge, Kaschnowz,
Bojenk. Der Name, den wir an die Natur ausleihen, gibt ihr Gestalt und Charakter; mit ihm kehrt sie in die Herzen zurück (...).”
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Und mit feiner Ironie kommentiere Lehrer Falk, seit ca. 1920 in Wendisch-Silkow ansässig, die Umbennung, als er am 8. März 1938 eine Karte an seine Verwandten schrieb:
“(...) Umstehend eine Ansicht unserer neuen Heimat. Sie hat doch schöne Landschaften, nicht wahr? Die Bevölkerung ist hier ganz anders, wie in Wendisch-Silkow. Wir mußten gleich eine Bauernhochzeit
mitmachen. Freitag und Sonntag wurde gefeiert (...)”
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